Alle Artikel in: Pressespiegel

Der Evangelische Buchberater

Nina Petrick verbindet in dieser Erzählung eine jugendsprachliche Direktheit mit einer nahezu schwebenden, poetischen Schreibweise. Ihr sensibles, offenes Buch über den schmerz- und hoffnungsvollen Weg eines jungen Mädchens in ihr eigenes (Liebes-) Leben sei als Literatur für Heranwachsende empfohlen. – Der Evangelische Buchberater   1999/1 Dt. Verband Ev. Buchverein von Simone Lambert

Notiz im „BLLV Jugendschriftenausschuß Mittelfranken“

– BLLV Jugendschriftenausschuß Mittelfranken Bad Windsheim, 23.02.1999 von Sieglinde Müller Die Autorin schreibt realistisch und ehrlich, schnörkellos und überwiegend in kurzen Sätzen. Sie redet nicht um eine Sache herum, sondern bringt auch heikle Themen (z.B. Umgang mit Krankheit und Tod, Homosexualität) direkt, aber sensibel zur Sprache. Der Roman ist nicht in Kapitel gegliedert, er fließt gewissermaßen von Anfang bis Ende dahin, wobei es beim Lesen schwer fällt, irgendwo zu unterbrechen. Ein mitreißendes traurigschönes Buch um erste Erfahrungen in der Liebe und im Leben, das allen Jugendlichen empfohlen werden kann.

„Heimweh nach der Traurigkeit“ – Die Zeit

Nina Petricks präzise Geschichte eines Berliner Mädchens“ Die Zeit, Nr. 43, Konrad Heidkamp, 17. Oktober 1997    Sie küßt Tim und denkt beim Radfahren nach Hause an Florian. Aber am nächsten Tag? Sie küßt Florian und vergißt Tim (beinahe). Aber am nächsten Tag … Die vierzehnjährige Anna schwankt zwischen „verliebt“ und „mögen“, findet beides aufregend, hangelt sich von einem Schlechtes-Gewissen-Anfall zum nächsten, versucht sich zu entscheiden und hört sich dann nur „ja“ sagen. Die Eltern stehen wieder einmal kurz vor der Trennung, Annes langjährige Freundin Caro fliegt und zieht zu ihrem Vater in die USA, die Großeltern bilden die letzte Sonntagsessen-Bastion, die Mütter haben Angst vor dem Bürgerlichsein und flüchten sich in Edding-Sprüche: „Wir werden nicht erwachsen, sondern nur älter.“ Der Ton ist anders. Nina Petrick, 1965 geboren, Pionierin der ersten antiautoritären Kindergartengeneration Berlins, vermeidet coolen Schnodderklang und Larmoyanz, schreibt sparsam und genau und liebevoll am Leben entlang. Sie nennt die Namen der U-Bahnstationen, die Titel der Filme und Musikstücke, um die Zeit festzuhalten und die Gefühle einzuordnen, nicht als Ersatz für fehlende Atmosphäre. Und in all den Verwirrungen …

„Im Prisma der Regentropfen – Nina Petrick über den falschen Film und das richtige Leben“ – Der Tagesspiegel

Im Prisma der Regentropfen Nina Petrick über den falschen Film und das richtige Leben Der Tagesspiegel, Lothar Sand, 29.6.1997 Der erste Satz macht stutzig: „Die Sommerferien sind endlich zu Ende.“ Wer freut sich schon über den bevorstehenden Schulanfang? Anne, 14 Jahre alt, hat im zurückliegenden Sommer Verluste erlitten. Ihre beste Freundin Car ist nach Amerika zu ihrem Vater gezogen, der sich nach einer Ewigkeit wieder gemeldet hat. Anna weiß, daß trotz aller gegenteiligen Beteuerungen der Kontakt zu Caro immer brüchiger werden wird. Die gewinnt den Vater zurück, Anne verliert ihre Freundin. Damit nicht genug. Annes Vater der Fotograf, verläßt Frau und Tochter, um für eine Weile in Südamerika zu arbeiten. Sein Auszug ist nicht der erste, doch dieses Mal sieht es endgültig aus, schließlich packt er auch seine Bücher mit ein. Anna will sich nicht mit Ha lbwahrheiten abfinden: Weil sie nie richtig gut tanzen wird, hört sie mit den Ballettstunden auf. Wenn es keine Car für sie gibt, will sie auch keine Gelegenheitsfreundin. Anne zieht sich zurück und beobachtet den imaginären Kameramann, der die …

„Freunde zu finden, ist ganz und gar kein Kinderspiel“ – Berliner Morgenpost, Gabi Strobl, 1997

… „Die Regentrinkerin“ ist ein temporeicher, authentischer Roman, der in flapsigen Ton Stationen der Selbstfindung einer Vierzehnjährigen beschreibt. Freundschaft, Verlust, Trennung und erste Liebe werden in einer gelungenen Mischung aus Distanz und Selbstverliebtheit geschildert, so daß sich vor allen Dingen junge Leserinnen mit Anne und ihren Erfahrungen identifizieren können. Auf der Suche nach Identität und Liebe können sie Annes Weg exemplarisch verfolgen und sich inspirieren lassen von haselnussbraunen Augen, guten Freundschaften und einer empfehlenswerten Portion weiblichen Selbstbewußtseins. Freunde zu finden, ist ganz und gar kein Kinderspiel Berliner Morgenpost, Gabi Strobl, 1997

„Ein junges Mädchen entdeckt die große Welt der Gefühle“ – Berliner Morgenpost

Ein Katastrophensommer – dieses Chaos an Gefühlen. … Von unterkriegen lassen aber keine Spur. Anne badet sich zwar gerne in ihren Gefühlen, aber nicht ohne eine gewisse Distanz. Dafür sorgt schon der Kameramann, der sie seit Kindheit begleitet, die wichtigen Szenen ihre Lebens „aus den gewagtesten Perspektiven“ filmt. Ein origineller Einfall. … Gekonnt und überzeugend auch der direkte Tonfall, in dem Anne ihre Erlebnisse und Gedanken schildert. Anne hat eigentlich kaum Zeit, den Kopf hängen zu lassen – trotz der großen Themen Freundschaft, Verlust, erste Liebe und Trennung, die für sie anstehen und die in dem Jugendbuch temporeich, unterhaltsam, aber keineswegs oberflächlich behandelt werden. „Ein junges Mädchen entdeckt die große Welt der Gefühle“ Berliner Morgenpost, Bettina Göcmener, 7.8.1997

Die Welt – „Im Visier des Kameramanns“

… Nina Petrick beschreibt Annes melancholische Grundstimmung szenisch lebendig. Das hindert sie, die selbst zur ersten antiautoritär erzogenen Generation gehört, nicht an lakonischen Seitenhieben auf die Eltern … Silke Schnettler „Im Visier des Kameramanns“, Nina Petrick porträtiert „Die Regentrinkerin“ Die Welt, 4.12.1997