Bei einer Klassenfahrt nach Ungarn trifft die zehnjährige Anne auf die gleichaltrige Marie. Sie schaut aus wie ihr Spiegelbild. Schnell wird den Mädchen aus Hamburg und Ostberlin, die zuvor nichts voneinander ahnten klar, dass sie Zwillinge sind. Wie in Erich Kästners Buch „Das doppelte Lottchen“ beschließen sie heimlich zum jeweils anderen Elternteil zurückzureisen. Im Herbst 1989 spielt Nina Petricks gelungene Version vom Schwesterntausch. Der Mauerfall eröffnet am Ende die Chance auf eine „Familien-Wiedervereinigung“. Ute Krauses flotte Strichzeichnungen akzentuieren die Dramatik, aber auch den Humor von „Zweimal Marie“. Aus unbestechlicher kindlicher Sicht schimmert der Alltag im jeweils anderen Staat mit allen Vor- und Nachteilen auf. Spannend und gefühlvoll erzählt, können kleine und große Leser hier Zeitgeschichte nacherleben – nicht nur zu Jubiläumsanlässen.
„Schwesterntausch“ – Stuttgarter Zeitung, 17.11.2009